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Camper Store, Barcelona
Shop

Camper, Barcelona

Wie sieht die Beleuchtung eines Schuhgeschäfts mit LED aus? Wie lassen sich übereinander angeordnete und schräggestellte Präsentationsflächen präzise und möglichst ohne Schatten in Szene setzen? Ein vorbildliches Beispiel bietet der neu gestaltete Camper Shop in Barcelona.

Schuhe und Handtasche sollten bei einem Damen-Outfit zusammen passen, so das Klischee. Doch wie sieht es mit der Haarfrisur aus? Müsste sie nicht auch von der Schuhform inspiriert sein? Eine entsprechende Kampagne von Camper führt die Ergebnisse eines solchen Gedanken-Experiments vor. Eine herzlich lachende Dame trägt einen knallroten, voluminösen Bob mit asymmetrischen Stufen – passend zum expressiven Schuhmodell „Mortimer“. Sein Image: ein urbaner Hybride mit retrofuturistischem Look und Unisex-Appeal. Die Frisur stammt übrigens von dem Haute Coiffeur Designer Charlie Le Mindu.

Freiheit, Kreativität und Komfort
Die Schuhmarke Camper wurde 1975 in der Stadt Inca auf Mallorca gegründet, einem seit Jahrhunderten gewachsenen Zentrum für Schuh- und Lederhandwerk. Der Eigentümer Lorenzo Fluxà Rosselló hatte eine Schuhfabrik in vierter Generation von seinem Vater geerbt und wollte das Familienunternehmen grundlegend erneuern. Die Marke sollte einem neuen Lebensstil entsprechen, der Freiheit, Kreativität und Komfort versprach. „Camper“ heißt in der mallorquinischen Sprache „Bauer“ oder „Farmer“. Als Inspiration dienten mit Autoreifen besohlte Schuhe, wie sie von der örtlichen Landbevölkerung getragen wurden. Die davon abgeleiteten großen Noppen an den Sohlen gelten heute als Markenzeichen der Camper Schuhe. Den ersten Laden eröffnete das Unternehmen 1981 in Barcelona, wo sich inzwischen rund zehn seiner Shops befinden, weltweit liegt die Zahl bei etwa 300 Dependancen. Unter dem Namen „Camper Together“ arbeitet der Schuhhersteller für die Gestaltung seiner Produkte, Läden – und inzwischen auch Hotels – mit international führenden Designern und Architekten zusammen. Dahinter steht die Überzeugung, dass Gestaltung im Prozess der Globalisierung eine integrative Rolle einnimmt.

Camper Store, Barcelona
Camper, Barcelona
Camper Store, Barcelona
Camper Store, Barcelona

Individuelle Gestaltung eines jeden Shops
Bei Camper ist jeder einzelne Laden in Kooperation mit namenhaften Gestaltern konzipiert. Den Shop im Centro Comercial L´Illa in Barcelona gibt es schon länger, jedoch wurde er vor kurzem von Michele de Lucchi neu entworfen. Der italienischer Designer und Architekt gilt neben Ettore Sotsass als Vertreter der 1980 gegründeten Gruppe „Memphis“. Mit ihrer Gestaltung setzen sie dem vorherrschenden Funktionalismus eine plakative und dekorative Ästhetik entgegen. Seit 2009 hat de Lucchi zahlreiche Dependancen für Camper in Städten wie Mailand, Petersburg und Tokio gestaltet. Viele von ihnen sind deutlich durch die Motive, Formen und Farben von Memphis inspiriert. Zu nennen wäre beispielsweise ein freistehendes Raumelement, das mit seinen scheinbar keiner Regel folgenden, farbig laminierten Formen an den als Designklassiker geltenden Raumteiler „Carlton“ von 1981 erinnert. Im Vergleich dazu präsentiert sich der neu gestaltete Shop im Centro Comercial L´Illa vorwiegend mit reduzierteren Formen, Naturmaterialien und gedeckten Farben. Im Zentrum des Raums zieht eine eine Gruppe an Hockern mit unterschiedlichen Höhen und Polsterbezügen im Camper-Rot die Blicke auf sich.

Camper Store, Barcelona
Camper Store, Barcelona
Camper Store, Barcelona
Camper Store, Barcelona

Schräglaufende Präsentationsflächen beispielhaft beleuchtet
Das Lichtkonzept beruht auf einer gleichmäßigen Beleuchtung der Wände und einer Akzentbeleuchtung auf ausgewählte Ausstellungsstücke. Zum Einsatz kommen Fluter und Strahler an abgehängten Stromschienen. Die neutralweiße Lichtfarbe mit 4.000K schafft eine frische und anregende Atmosphäre. Die Wandregale werden mit Pantrac 24W beleuchtet. Die Ausstellungsmöbel im Zentrum sind mit Opton flood 12W in Szene gesetzt, und auch die Schaufenster wecken mit Opton flood 12W die Aufmerksamkeit. Eine Herausforderung bestand darin, dass die leicht schräggestellten Regalböden, auf denen die Schuhe präsentiert werden, idealerweise keine Schatten auf die Ware darunter werfen. Die Lichtwerkzeuge für die Grundbeleuchtung mussten daher lotrecht ausgerichtet werden, ergänzt durch Strahler aus möglichst weiter Entfernung. Um eventuelle Schatten abzuschwächen, entschieden sich die Planer zusätzlich für Strahler, die von der Seite direktes Licht auf die Regalböden werfen. Nicht zuletzt durfte über die verspiegelten Wände keine sekundäre Blendung entstehen. Die Lösung – basierend auf LED-Technologie – bringt für Camper neben beträchtlichen Energieeinsparungen auch hohe Effizienz im Facility Management mit sich. Außerdem werden nur wenige Lichtwerkzeuge benötigt, die sich bei Bedarf zwischen den Shops austauschen lassen.

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