In Irland ist es üblich, nach der Arbeit mit Kollegen etwas trinken zu gehen. Zu den ersten Adressen gehört die Harp Bar in Belfast. Einst ein Treffpunkt für Punks zählt sie heute zu den etablierten Kultureinrichtungen Belfasts.
Van Morrison ist hier schon aufgetreten, ebenso die Stiff Little Fingers und The Undertones. Die neue Harp Bar liegt nur wenige Meter von der alten Harp Bar entfernt. Letztere war in den späten 1970er und frühen 1980er Jahren eine bekannte Location für Punkmusik. Eine ganze Reihe an Künstlern machte sich hier einen Namen und erlangten sogar internationale Berühmtheit. Zu dieser Zeit war die Hill Street noch eine düstere Straße in einem heruntergekommenen, ehemaligen Wirtschafts- und Handelsviertel. In den letzten zwanzig Jahren entwickelte sich das Cathedral Quarter zu einem kulturellen Zentrum, beispielsweise mit dem jährlichen Cathedral Quarter Arts Festival. Bis heute zählt die Harp Bar zu den meistbesuchten Pubs der Gegend, auch dank allabendlicher Live-Musik. Zudem diente die historische Version der Harp Bar, in einem Studio nachgebaut, als Kulisse für den mehrfach ausgezeichneten Kinofilm „Good Vibrations“ aus dem Jahr 2013. Er erzählt die Lebensgeschichte des Plattenladenbesitzers Terry Hooley, eine der Größen der Punkszene zu Zeiten des Nordirlandkonflikts. Gesellschaftlich bot Punk damals ein Refugium für Andersdenkende aller Konfessionen und nahm eine vermittelnde Rolle zwischen Protestanten und Katholiken ein.