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Flexible Museumsbeleuchtung für die Bourse de Commerce - Pinault Collection, Paris, Paris, Frankreich

Flexible Museumsbeleuchtung für die Bourse de Commerce - Pinault Collection, Paris

LED Strahler und Stromschienen in François Pinaults Privatmuseum

Der Unternehmer und Multimilliardär François Pinault bespielt mit Werken aus seiner umfassenden privaten Kunstsammlung bereits zwei Museen in Venedig. Nun beauftragte er den japanischen Star-Architekten Tadao Ando mit der Adaptierung der historischen Handelsbörse in Paris zum Ausstellungshaus. Der Glaskuppelbau von 1889 erhielt ein monumentales Inlay aus Sichtbeton, um das sich diverse Galerien herumgruppieren. Aura Studio erarbeitete das Beleuchtungskonzept für die temporären Ausstellungen zeitgenössischer Kunst, ERCO lieferte die flexiblen LED-Strahler an Stromschienen dazu.

Zwischen Louvre und Centre Georges Pompidou empfängt der imposante Rundbau der Bourse de Commerce seit Frühjahr 2021 als Pinault Collection seine Besucher. Errichtet im 18. Jahrhundert als ringförmige Getreidehalle, wurde er wenige Jahrzehnte später mit einer Glaskuppel überdacht und diente im Anschluss als Handelsbörse von Paris. Monumentale Wandmalereien aus dem Jahre 1889, die den weltweiten Handel der Kolonialmacht Frankreich darstellen, überwölben das Zentrum des denkmalgeschützten Kuppelbaus als beeindruckendes 360 Grad-Panorama. Der französische Unternehmer und Mäzen François Pinault, der das Gebäude von der Stadt Paris in Erbpacht zur Nutzung für 50 Jahre übernahm, ließ den Rundbau nun denkmalgerecht renovieren. Unter der Ägide des japanischen Architekten Tadao Ando und mithilfe des ortsansässigen Büros NEM Niney et Marca Architects wurde die Bourse de Commerce zum Tempel für die hochkarätige zeitgenössische Kunst aus Pinaults Privatsammlung transformiert.

Tadao Ando ergänzt das geschichtsträchtige Gebäude um eine kraftvolle Ausstellungsarchitektur aus Sichtbeton

Altmeister Ando implementierte einen gigantischen Sichtbetonzylinder mit einem Durchmesser von 30 Metern unter der zentralen gläsernen Kuppel. Das neun Meter hohe Inlay ist als temporäre Konstruktion innerhalb der historischen Hülle konzipiert und lässt sich somit nach Ablauf der Pachtfrist rückbauen. Es schafft innerhalb des Bestandsbaus einen ruhigen Raum zum kontemplativen Kunsterlebnis und trennt diesen von umlaufenden Erschließungswegen und Zugängen zu den einzelnen Ausstellungsräumen. Entlang der Außenhaut des Betonzylinders führen Treppen zu den Galerien auf den oberen Etagen. Die insgesamt sieben Galerien bilden ein spannungsreiches Raumgefüge: Keine gleicht in ihrem Zuschnitt der anderen, manche verfügen über relativ niedrige Raumhöhen, andere sind doppelt raumhoch angelegt. Und auch die Tageslichtsituation in den Innenräumen ist sehr unterschiedlich: Manche erhalten reichlich Lichteinfall über großformatige Fensterflächen in der Fassade, andere müssen ganz ohne oder mit nur sehr wenig natürlichem Licht auskommen.

Flexible Museumsbeleuchtung für die Bourse de Commerce - Pinault Collection, Paris

Bourse de Commerce — Pinault Collection
© Tadao Ando Architect & Associates, Niney et Marca Architectes, Agence Pierre-Antoine Gatier.
Foto: © Maxime Tetard/Studio Les Graphiquants

Eine flexible Ausstellungsbeleuchtung mit ERCO Stromschienen und LED-Strahlern antwortet auf die komplexe Raum- und Tageslichtsituation

Die ausdrucksstarke Architektur sowie die stark variierende Tageslichtsituation in den einzelnen Galerien stellten die Lichtplanerinnen von Aura Studio aus Paris vor besondere Herausforderungen. Das Team um Vyara Stefanova und Julia Kravtsova Levée hat sich einen Namen für erstklassige Museumsbeleuchtung gemacht. Und wurde beauftragt, ein Lichtkonzept zu entwickeln, das nicht nur die Eröffnungsausstellung der Bourse de Commerce - Pinault Collection Paris perfekt illuminiert, sondern sich auch auf die folgenden temporären Ausstellungen adaptieren lässt. Die maximale Flexibilität des Systems von ERCO LED-Strahlern an Stromschienen, die sich mit austauschbaren Linsen an wechselnde Ausstellungssituationen anpassen lassen, überzeugte die Planerinnen.

"Unsere Wahl für ERCO LED-Lichtwerkzeuge in allen Ausstellungsbereichen wurde von ihrer Lichtqualität, ihrem schlichten Design, ihrer Präzision in den Farbtemperaturen und der Stabilität der Farbtöne (MacAdam Step), ihrer Effizienz und Zuverlässigkeit sowie ihrer Benutzerfreundlichkeit geleitet," fasst die Lichtplanerin Vyara Stefanova zusammen.

Flexible Museumsbeleuchtung für die Bourse de Commerce - Pinault Collection, Paris

Bourse de Commerce — Pinault Collection
© Tadao Ando Architect & Associates, Niney et Marca Architectes, Agence Pierre-Antoine Gatier.
Foto: © Maxime Tetard/Studio Les Graphiquants

Das Lichtkonzept setzt die Räume und Exponate mit einer weitestgehend ebenmäßigen Kunstbeleuchtung einladend in Szene

Dem Wunsch des Kuratoren-Teams, die Ausstellungsräume und die darin gezeigten Exponate mit einer möglichst natürlich wirkenden, einladenden Beleuchtung in Szene zu setzen, entsprach Aura Studio mit einer weitestgehend homogenen Kunstbeleuchtung mit neutralweißem Licht. Diese tritt in einen fein abgestimmten Dialog mit der jeweiligen Tageslichtsituation in den Räumen und ist über DALI steuerbar. Zudem setzten die Planerinnen Akzente in warmweißem Licht auf einzelne Exponate, um diese subtil hervorzuheben. Zum Einsatz kamen Strahler aus den Produktfamilien Parscan und Optec sowie Pantrac Wandfluter. Die Strahler selbst treten mit ihren weißen Leuchtenkörpern an einem ebenfalls in Weiß gehaltenem Stromschienensystem in den White Cube-ähnlichen Galerieräumen optisch in den Hintergrund. Die zylindrische Gehäuseform der Leuchten sieht Aura Studio als Referenz zu der markanten Architektur – dem charakteristischen Kreismotiv, das der historische Rundbau vorgibt und Tadao Andos monumentales Betoninlay aufgreift.

Flexible Museumsbeleuchtung für die Bourse de Commerce - Pinault Collection, Paris

Bourse de Commerce — Pinault Collection
© Tadao Ando Architect & Associates, Niney et Marca Architectes, Agence Pierre-Antoine Gatier.
Foto: © Fabrice Seixas/Origins Studio

Flexible Museumsbeleuchtung für die Bourse de Commerce - Pinault Collection, Paris

Über die Autorin:

Kristina Raderschad betreibt seit 2005 ein Redaktionsbüro in Köln. Ausgebildet als Dipl.-Ing. Innenarchitektur, werden ihre Berichte, Reportagen und Interviews zu den Themen Architektur und Design weltweit veröffentlicht – in Magazinen wie AD Architectural Digest, ATRIUM, ELLE DECORATION, HÄUSER, AIT oder WALLPAPER*.

Fotografie:
1) Ausstellung "Ouverture", Bourse de Commerce - Pinault Collection, Paris 2021
Mit freundlicher Genehmigung des Künstlers und der Bourse de Commerce - Pinault Collection.
Foto: © Aurélien Mole

2) Gallerie 3 - Ausstellung "Ouverture", 23 Januar 2021
Bourse de Commerce — Pinault Collection
© Tadao Ando Architect & Associates, Niney et Marca Architectes, Agence Pierre-Antoine Gatier
Foto: © Aurélien Mole
Sherrie Levine, After Russell Lee, 2016
(c) Sherrie Levine
Richard Prince, Untitled (Cowboy), 2015
© Richard Prince, mit freundlicher Genehmigung der Galerie Gagosian und des Künstlers

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