Mit Licht Raumgrenzen definieren
Licht macht Fassaden und Objekte bei Nacht sichtbar. Anders als im Innenraum, erzeugen beleuchtete vertikale Flächen im Freien nicht das Gefühl von Weite, sondern begrenzen den Raum. Wandflutung bietet so Orientierung und schafft Sichtbezüge – auch von innen nach außen. Für eine flächige Beleuchtung eignen sich Bodeneinbauleuchten oder Scheinwerfer mit Wandfluter- oder Fluter-Lichtverteilung.
Mehrwert Fassadenbeleuchtung:
- gute Sichtbarkeit aller Raumelemente
- begrenzt die Raumtiefe
- sachliche Wirkung von Fassaden und Objekten
Faustregel zur Anordnung einer flächigen Beleuchtung
Im Freien definiert eine gleichmäßige vertikale Beleuchtung Raumgrenzen. Der Wandabstand (a) von Wandflutern sollte dafür etwa ein Drittel der Raumhöhe (h) betragen. Für eine gute Längsgleichmäßigkeit kann der Leuchtenabstand (d) von Bodeneinbauleuchten das bis zu 1,3-fache des Wandabstandes (a) betragen (bei Scheinwerfern das bis zu 1,2-fache).
a = 1/3 x h
d ≤ 1,2 bis 1,3 x a
Für Scheinwerfer ergibt sich daraus ein Neigungswinkels (γ) von ca. 55°.
γ = 55°
Tipp zur Leuchtenauswahl:
Achten Sie bei Bodeneinbauleuchten auf Schutzart IP 68 und ein längswasserdichtes Anschlusskabel. Dieses verhindert, dass beim Abkühlen der Leuchte Feuchtigkeit durch das Kabel eingesogen wird.
Mit Licht Hierarchien schaffen
Mit Akzentlicht lassen sich im Außenraum auch über große Distanzen Sichtbezüge herstellen. Die punktuelle Beleuchtung schafft Wahrnehmungshierarchien durch ausgewogene Kontraste und hebt so Objekte in der Raumtiefe hervor. Dabei lässt sich die Dunkelheit nutzen. Denn schon ab einem Beleuchtungsstärkeverhältnis von 1:5 sind Kontraste deutlich wahrnehmbar.
Mehrwert Akzentbeleuchtung:
- klare Wahrnehmungshierarchie durch unterschiedliche Beleuchtungsniveaus
- aufmerksamkeitsstarke Effekte durch Streiflicht
Faustregel zur Anordnung einer akzentuierenden Beleuchtung
Fassadenleuchten strukturieren vertikale Flächen mit auf- oder abwärtsgerichtetem Licht. Ihr Streiflicht betont zusätzlich die Plastizität von Materialien. Um Blendung von Fußgängern zu vermeiden, sollten Leuchten mit nach oben ausgerichtetem Lichtaustritt nicht unterhalb der Augenhöhe (h) des Betrachters montiert werden.
h = Augenhöhe
Für die Rundumbeleuchtung von freistehenden Objekten, wie Bäumen, eignet sich eine Anordnung (β) von drei Leuchten, jeweils um 120° versetzt.
β = 120°
Tipp zur Leuchtenauswahl:
Eine gute Abblendung erhöht den Effekt der Akzentuierung. Wichtig: Um Lichtverschmutzung zu vermeiden, sollte nach oben gerichtetes Licht nicht an der Zielfläche vorbeistrahlen.