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Was ist UGR (Unified Glare Rating)?

UGR-Verfahren

UGR ist die Abkürzung für „Unified Glare Rating“ (vereinheitlichtes Blendungsbegrenzungsverfahren) und bezeichnet ein Verfahren zur Bewertung der Blendwirkung von Beleuchtungsanlagen in Innenräumen. Es beurteilt „psychologische“, d. h. störende Blendung, bei der jedoch keine Herabsetzung der Sehleistung vorliegt. Die Berechnungsmethode liefert nur für überwiegend direkt abstrahlende Leuchten sinnvolle Ergebnisse. Sie berücksichtigt nur die direkte Blendung durch Leuchten, nicht aber die Reflexblendung aufgrund von Reflexionen auf Oberflächen.

Wichtig zu wissen:

Der UGR-Wert ist kein Qualitätsmerkmal einer Leuchte, sondern beschreibt die Position der Leuchte im Verhältnis zur Blickrichtung des Betrachters.

Übersicht zum Thema UGR-Verfahren

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Wie lässt sich der UGR-Wert berechnen?

Die Berechnung des UGR-Wertes erfolgt nach einem 1995 von der CIE vorgestellten Verfahren (Quelle: Technical Report 117) . Als anlagenbezogene Bewertung berücksichtigt das UGR-Verfahren alle Leuchten der Beleuchtungsanlage, welche zur Blendwirkung beitragen. Die Berechnungsvorschrift summiert die Blendwirkung aller Lichtquellen aufgrund ihrer mittleren Leuchtdichte, Ausdehnung sowie Position bezogen auf die Blickrichtung. Außerdem berücksichtigt sie die Abhängigkeit der Blendempfindlichkeit des Auges von der Hintergrundleuchtdichte. Durch logarithmische Skalierung (lg) und einen Vorfaktor von 8 ergibt sich ein Wertebereich von 10 (geringste Wahrscheinlichkeit von Blendung) bis 30 (sehr hohe Wahrscheinlichkeit von Blendung). Eine Computersimulation ermöglicht die Berechnung des UGR-Werts an jedem Ort des Raums für jede Blickrichtung.

Formel zur Berechnung des UGR-Werts:

UGR-Verfahren

Um den UGR-Wert zu berechnen, ist die nebenstehende Formel heranzuziehen. In diesem Zusammenhang gelten die folgenden Begriffe:


  • 8: Der konstante Faktor 8 für einen Wertebereich zwischen 10 und 30.

  • ∑: Das Summenzeichen bewirkt die Addition der Blendwirkung jeder sichtbaren Leuchte.

  • lg: Der Zehnerlogarithmus berücksichtigt die logarithmische Wahrnehmung von Helligkeit.

  • Lb: Die Hintergrundleuchtdichte (bestimmt den Adaptationszustand des Auges).

  • Ls: Die mittlere Leuchtdichte jeder einzelnen Leuchte.

  • Ω: Der Raumwinkel der leuchtenden Teile der Leuchte aus Betrachterposition als Maß für die Größe der Blendlichtquelle.

  • ρ: Guth-Index als Maß für die Position der Leuchte im Verhältnis zur Blickrichtung des Betrachtenden.

Was bedeutet UGR 19?

Der UGR-Wert 19 soll von Beleuchtungsanlagen vor allem für Bürotätigkeiten nicht überschritten werden. Höhere Anforderungen (UGR <16) gelten für anspruchsvolle Sehaufgaben, wie z. B. Technisches Zeichnen, niedrigere (UGR <22) für Bereiche mit einfacheren Sehaufgaben, wie z. B. an Empfangstheken.


In der DIN EN 12464-1 „Beleuchtung von Arbeitsstätten in Innenräumen“ wird der UGR-Wert als Kenngröße RUGL zur Bewertung des Gütemerkmals „Blendungsbegrenzung“ von Beleuchtungsanlagen verwendet. Die Beurteilung der Blendwirkung erfolgt durch Grenzwerte mit Schrittweite 3 (<10 – <13 – <16 – <19 – <22 – <25 – <28 - >28), welche dem kleinsten bemerkbaren Unterschied von Blendung entspricht.

Was ist eine UGR-Tabelle?

Der UGR Wert ist keine technische Eigenschaft der Leuchte, sondern dient zur Bewertung einer konkreten Beobachter- und Leuchtenposition. Als Planungshilfe zur Auswahl und zum Vergleich von Leuchten kann das UGR-Tabellenverfahren verwendet werden. Aus der Lichtstärkeverteilung einer Leuchte kann mit üblichen Lichtberechnungsprogrammen eine Tabelle mit UGR-Werten für standarisierte Anordnungen des Leuchtentyps als Raster in einem rechteckigen Raum mit standarisierten Proportionen erstellt werden. Die Werte sind für verschiedene Reflexionsgrade der Raumoberflächen in Anhängigkeit der Orientierung der Leuchten bezogen auf die Blickrichtung angegeben. Die Berechnung erfolgt jeweils für „worst case“ Positionen des Betrachters an einer Wand, sodass die größtmögliche Anzahl an Leuchten gesehen werden kann. Beispiel: Beträgt der UGR-Wert für zwei festgelegte Geometrien nicht mehr als 19,4, wird die Leuchte mit einem UGR-Wert von 19 und damit als geeignet für Büroarbeitsplätze ausgezeichnet.

Obwohl das Tabellenverfahren nur für Rasteranordnungen aus nur einem Leuchtentyp sinnvolle Aussagen treffen kann, ist es in der DIN EN 12464-1 als Standardmethode zur Beurteilung der Blendung beschrieben. Nur wenn diese Bedingungen nicht eingehalten sind, ist eine numerische Berechnung auf Basis einer Lichtsimulation vorgesehen.

Gut zu wissen:

Tabellen werden in der Praxis nur noch selten verwendet, eher kommt die Bewertung mittels Lichtberechnungsprogrammen wie DIALux und Relux zum Einsatz.

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