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Was Sie über Farbkontraste für Lichtplanung wissen sollten

Farbkontrast

Den Unterschied zwischen mindestens zwei Farbtönen bezeichnet man als Farbkontrast. Ein Farbkontrast ist für die visuelle Wahrnehmung elementar. Durch die Abgrenzung zur Umgebung können wir Objekte sehen. Daher sollte Farbkontrast auch in der Lichtplanung für Architektur mitgedacht werden. Der Kontrast zwischen Körperfarben oder Lichtintensitäten kann Bereiche in der (Innen-) Architektur hervorheben. Auf weißem Grund sind neben farbigem Licht auch die Lichtfarben verschiedener Weißtöne – von einem rötlichen Warmweiß über Neutralweiß bis hin zu einem bläulichen Kaltweiß – ein Gestaltungsmittel der Lichtplanung.

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Übersicht zum Thema Farbkontrast

Welche Farbkontraste gibt es?

Sieben Farbkontraste nach Itten
Den sieben Farbkontrasten liegt die Farbenlehre des Schweizer Malers und Kunsttheoretikers Johannes Itten zugrunde. Dieser von ihm entwickelte Ansatz basiert nicht auf physikalischen und chemischen Eigenschaften der Farbe, sondern auf deren subjektiver Wirkung. Die psycho-physische Wahrnehmung spielt also hier eine entscheidende Rolle.

Farbe an sich Kontrast

Farbkontrast der Primärfarben gelb, rot und blau bei 100% und 50% Sättigung.

Dieser Kontrast bezieht sich auf die Wirkung reinbunter Farben in ihrer höchstmöglichen Intensität. Die Primärfarben Gelb, Rot und Blau ergeben den größten Kontrast. Der Farbkontrast wird bei Sekundär- oder Tertiärfarben oder bei abnehmender Sättigung schwächer.

Simultankontrast

Wirkung des simultanen Farbkontrasts: roter Punkt auf schwarzem Grund erzeugt einen grünstichiges Grauton auf der Nebenfläche, ein grüner Punkt eine rötlichen Grauton.

Die Wirkung des Simultankontrastes hat die Ursache in der Wahrnehmungsverarbeitung des Auges: Das Auge bildet, nachdem es lange eine Farbe betrachtet und dann ein neutrales Grau sieht, einen Simultankontrast. Rot führt zu einem grünstichigen Grauton. Diese komplementäre Wechselwirkung eine graue Fläche neben einem Grün rotstichig erscheinen lässt. Farben verändern ihre Wirkung also durch den Einfluss ihrer Umgebungsfarben.

Komplementärkontrast

Darstellung des Komplementärkontrasts: Farbkreis und rotes Quadrat auf grünem Quadrat.

Die im Farbkreis gegenüberliegenden Farbenpaare bilden den Komplementärkontrast: Blau und Orange, Rot und Grün sowie Gelb und Violett. Gelb und Violett weisen im Farbkreis dabei den größten Hell-Dunkel-Kontrast auf, Orange und Blau den größten Kalt-Warm-Kontrast.

Interessant:

Der Komplementärkontrast zwischen rot und grün bewirkt eine Steigerung der Farben in ihrer Leuchtkraft bis hin zu einem Flimmereffekt. Daher wird hier auch von einem Flimmerkontrast gesprochen. Das Auge reagiert auf die Farben und deren Strahlungsintensität bei gleicher Helligkeit.

Qualitätskontrast

Qualitätskontrast bei rot, gelb und blau: Darstellung des Farbkontrasts bei Abnahme der Reinheit von 100% auf 50%.

Der Qualitätskontrast bzw. Intensitätskontrast beschreibt den Gegensatz von reinen Farben zu trüben Farben. Die Mischung von reinen Farben mit Grautönen lässt diese trübe und stumpf werden. Die Qualität der Reinheit geht verloren. Reine Farben dominieren in ihrer Wirkung über trübe Farben.

Quantitätskontrast

Farbkontrast durch Quantitätskontrast: Unterschiedlich große Farbflächen auf einer Hauptfläche.

Der Quantitätskontrast bezieht sich auf das Größenverhältnis von Farbflächen zueinander. Eine große Farbfläche mit einer kleinen Fläche einer Kontrastfarbe steigert die Farbwirkung der Hauptfläche.

Warm-Kalt-Kontrast

Warm-Kalt-Kontrast: Farbkreistrennung in kalte und warme Farben und ein warmgelbes Quadrat auf einer kühlgrünen Grundfläche.

Im Farbenkreis stehen die warmen Farben mit Rot- und Gelbanteilen den kalten, blauen Farbtönen gegenüber. Grün und Magenta bilden die neutralen Übergänge. Die Wirkung einer überwiegenden Farbe kann bei Kombination mit einem Akzent aus der Gegenfarbe gesteigert werden.

Was ist der stärkste Farbkontrast?

Die 'Nichtfarben' Schwarz und Weiß bilden den stärksten Kontrast, den von Itten eingeführten und sogenannten Hell-Dunkel-Kontrast. Auch bei den bunten Farben wird die abgrenzende Wirkung deutlich. Eine helle Farbe neben einer dunklen Farbe wirkt stärker als neben einer gleich hellen oder helleren Farbe. Die hervorhebende Wirkung von Farbtönen kann durch starke Helligkeitsunterschiede verstärkt werden.

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